Logo

Bücher für die Bildung


Autor Titel Rubrik

Benutzerportal


* Cookies müssen akzeptiert werden können

Eine Verbesserung erfindet nur Der, welcher zu fühlen weiss: "Diess ist nicht gut". (Friedrich Nietzsche)


Validate XHTML 1.0 Transitional Validate CSS

Best viewed with Firefox Get Firefox

powered by PHP powered by MySQL

Was ist Reichtum?

(Norbert Schultheis)

Rubrik: Philosophie

Reichtum ist (für mich)...
  • die wirtschaftliche Situation einer Person oder Gruppe, in der die Summe verfügbarer Güter und Werte den zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse notwendigen Bedarf wesentlich übersteigt. (Meyers Lexikonverlag)
  • das Überschreiten jenes Maßes von einer verfügbaren Gegebenheit (z.B. innere und Sachwerte, Mittel, Besitztümer etc.), ab dem allein die reine Quantität dieser als neue, eigenständige Qualität positiv bewertet und erlebt wird. (Norbert Schultheis, 40 Jahre [geb. 1973], Webentwickler und Hobby-Philosoph)
  • ein Vermögen, Hilfe leisten zu können – und zu sollen. So erkennt und bestimmt ihn die praktische Vernunft. (Norbert Schultheis, 44 Jahre [geb. 1973], Laien-Philosoph)
  • eine Grenze, ab der es immer mehr aufgrund eines ständigen Verlangens der Neuvergewisserung dessen bedarf, auf was sich der Begriff bezieht. (Norbert Schultheis, 48 Jahre [geb. 1973], Philosophierender)
  • mehr zu besitzen, als es ein durchschnittlicher Bürger mit einem durchschnittlichen Gehalt und Leben jemals zusammensparen kann. Alles, was nicht auf Besitz bezogen ist, ist lediglich metaphorisch oder liguistisch. Ich lehne es ab, jemanden, der arm aber glücklich ist, als reich zu bezeichnen. Nicht, weil ich das schlecht finde, sondern weil Definitionen von Dingen die Kirche im Dorf lassen sollten. (Peter Dobrovka, 44 Jahre [geb. 1968], Neurochirug, Schriftsteller und Programmierer)
  • zelebrierter Wohlstand. (Nick Schreger, 40 Jahre [geb. 1972], Fotograf und Musiker)
  • alle Wahrheiten zu kennen. (Reinhard Schultheis, 45 Jahre [geb. 1968], Geschichtenerzähler und Tierfreund)
  • mich frei und wohl in meiner eigenen Persönlichkeit zu fühlen. (Nino Schultheis, 33 Jahre [geb. 1980], graduierte Germanistin und Jurastudentin)
  • meine Familie, denn sie allein bereichert mein Leben. (Revaz Kavelashvili, 62 Jahre [geb. 1952], georgischer Familienvater und Weinbauer)
  • sein Leben genießen zu können. (Roman Rieger, 30 Jahre [geb. 1987], Barkeeper aus Österreich)
  • etwas, das zumeist nur diejenigen kleinreden, die ihn genießen können. (Detlef Fetchenhauer, 52 Jahre [geb. 1965], Psychologieprofessor und Gedichteschreiber)
  • der Weg zum Egoismus, man braucht ja nur zu beobachten, wie kalt und schwierig die menschlichen Beziehungen gerade in den reichsten und entwickeltsten Städten sind. (Luciano De Crescenzo, 1928-2019, italienischer Schriftsteller und Filmregisseur)
  • nur ein seelischer Zustand: Einer kann sich auch dann reich fühlen, wenn er nicht viel Geld hat – entscheidend ist, dass er weniger ausgibt als er verdient, und dass er keine Bedürfnisse hat. (Antonio Capone [nach Luciano De Crescenzo], ehem. italienischer Rennsportfahrer, Automechaniker und Intellektueller)
  • ein Wort für Überfluss. Mithin ist, wer entbehrt, nicht reich, und wer nicht entbehrt, nicht arm. (Demokrit aus Abdera, 460 oder 459 v. Chr. – vermutlich 371 v. Chr., antiker griechischer Philosoph)
  • die Kotze des Glücks. (Diogenes von Sinope, um 410 v. Chr. – 323 v. Chr., antiker griechischer Philosoph und Vertreter des Kynismus)
  • (als größter von allem) die Unabhängigkeit von allem Äußeren. Armut ist, wenn sie am Endziel der Natur gemessen wird, großer Reichtum; Reichtum, der keine Grenzen hat, ist große Armut. [...] Wenn du jemanden reich machen willst, gib ihm nicht mehr Geld, sondern nimm ihm von seiner Begierde. (Epikur, um 341 v. Chr. bis 271 oder 270 v. Chr., griechischer Philosoph)
  • „productum“: etwas, das man vorzieht – nichts Entscheidenes, aber auch kein Verbrechen. (Seneca [nach Alain de Bottom], etwa 1 n. Chr. – 65 n. Chr., römischer Philosoph, Schriftsteller und Politiker)
  • das geringste Ding auf Erden und die allerkleinste Gabe, die Gott einem Menschen geben kann. Darum gibt unser Herrgott gemeiniglich Reichtum den groben Eseln, denen er sonst nichts gönnt. (Martin Luther, 1483-1546, deutscher Theologe und Reformator)
  • (wenn er ungeheuer ist) etwas Nützliches. Er gewährt uns nämlich nahezu alle Mittel zur Sicherung unseres Lebens. Auch mittelmäßiger Reichtum reicht schon hierfür hin; denn er erwirbt Freundschaften; Freundschaften aber dienen zur Lebenssicherung. Wer aber seinen Reichtum dazu nicht verwendet, trägt Hass und Neid ein. Reichtum ist also insofern ein scheinbares Gut. (Thomas Hobbes, 1588-1679, englischer Staatstheoretiker und Philosoph)
  • etwas, was die Philosophen nur verdammen, weil wir ihn schlecht gebrauchen. (François de La Rochefoucauld, 1613-1680, französicher Aphoristiker und Moralist)
  • nichts, was die Freiheit erweitert, sondern sie vernichtet. Reichtum erzeugt die Gier nach größerem Reichtum. Je größer diese Gier, umso größer die Abhängigkeit vom Gegenstand der Gier, also umso größer die Unfreiheit. Nicht der Mensch beherrscht seinen Reichtum, dieser beherrscht ihn. (Baruch de Spinoza [nach Helmut Seidel], 1632-1677, niederländischer Philosoph)
  • Besitz solcher Güter, welche man zeitlebens behalten, welche man zeitlebens genießen und an deren Genuss man sich bei immer vermehrten Kenntnissen immer mehr erfreuen kann. (Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher und Goethe eben!)
  • nichts, was die Menschen ändert, er zieht ihnen nur die Masken herunter. (Charles Maurice de Talleyrand, 1754-1838, französischer Bischof, Staatsmann und Außenminister)
  • etwas, das nicht im Besitz von Schätzen besteht, sondern in der Anwendung, die man von ihnen zu machen versteht. (Napoleon Bonaparte, 1769-1821, französischer Feldherr und Kaiser)
  • das Gute; er geht auf allgemeinen Genuss, gibt sich preis und verschafft allen das Bewusstsein ihres Selbsts. Er ist an sich allgemeines Wohltun; wenn er irgendeine Wohltat versagt und nicht jedem Bedürfnisse gefällig ist, so ist dies eine Zufälligkeit, welche seinem allgemeinen notwendigen Wesen, sich allen Einzelnen mitzuteilen und tausendhändiger Geber zu sein, keinen Eintrag tut. (Georg Wilhelm Friedrich Hegel, 1770-1831, deutscher Philosoph)
  • von geringem Einfluss auf unser eigentliches Wohlbehagen: vielmehr wird dieses gestört durch die vielen und unvermeidlichen Sorgen, welche die Erhaltung eines großen Besitzes herbeiführt. Dennoch aber sind die Menschen tausendmal mehr bemüht, sich Reichtum, als Geistesbildung zu erwerben; während doch ganz gewiss, was man ist, viel mehr zu unserm Glücke beiträgt, als was man hat. (Arthur Schopenhauer, 1788-1860, deutscher Philosoph)
  • nicht Besitz, sondern liegt im Genießen. (Ralph Waldo Emerson, 1803-1882, US-amerikanischer Geistlicher, Philosoph und Schriftsteller)
  • entsittlichend, sobald er seine Besitzer gewöhnt, jede Art von Überfluss und Luxus, selbst den unvernünftigsten, als eine ihnen unentbehrliche Notwendigkeit, ja als ein ihnen zustehendes Recht anzusehen, und darüber die Leidensbedingungen und Entbehrungen der weniger Begünstigten zu vergessen. (Fanny Lewald, 1811-1889, deutsche Schriftstellerin)
  • die volle Entwicklung und darum die Gesundheit des Menschen, der produktiv und echt an der Welt interessiert ist. (Karl Marx, 1818-1883, Philosoph, Ökonom und Gesellschaftstheoretiker)
  • Gefahr. – Nur wer Geist hat, sollte Besitz haben: sonst ist der Besitz gemeingefährlich. Der Besitzende nämlich, der von der freien Zeit, welche der Besitz ihm gewähren könnte, keinen Gebrauch zu machen versteht, wird immer fortfahren, nach Besitz zu streben: dieses Streben wird seine Unterhaltung, seine Kriegslist im Kampf mit der Langeweile sein. So entsteht zuletzt, aus mäßigem Besitz, welcher dem Geistigen genügen würde, der eigentliche Reichtum: und zwar als das gleißende Ergebnis geistiger Unselbständigkeit und Armut. (Friedrich Nietzsche, 1844-1900, Philosoph und deutscher klassischer Philologe)
  • wie Salz – es würzt das Essen. Wenn es jedoch jemand versalzen hat, dann wächst der Durst. (Bunam von Pschischa, 19. Jahrhundert, russischer Oberrabbiner)
  • der Gott dieses Jahrhunderts. Um Erfolg zu haben, muss man Reichtum besitzen. Reichtum um jeden Preis. (Oscar Wilde, 1854-1900, irischer Lyriker, Romanautor und Dramatiker)
  • das, was ein Mensch anderen Gutes getan hat. (Mahatma Gandhi, 1869-1948, indischer Freiheitskämpfer, Revolutionär, Publizist, Morallehrer, Asket und Pazifist)
  • nichts, was die Menschheit weiterbringen kann, nicht einmal alle Reichtümer der Welt, auch nicht in der Hand eines dem Ziele noch so ergebenen Menschen. Nur das Beispiel großer und reiner Persönlichkeit kann zu edlen Auffassungen und Taten führen. Das Geld zieht nur Eigennutz an und verführt stets unwiderstehlich zum Missbrauch. (Albert Einstein, 1879-1955, theoretischer Physiker und Nobelpreisträger)
  • für jemanden ein altes Hemd. Ein anderer ist mit zehn Millionen arm. (Franz Kafka, 1883-1924, deutschsprachiger Schriftsteller)
  • konkret: Überfluss an Überflüssigem. (Waltraud Puzicha, 1925-2013, deutsche Aphoristikerin)
  • nichts was schändet, wenn niemand arm ist. (Manfred Hinrich, 1926-2015, deutscher Philosoph, Kinderlieder- und Kinderbuchautor, Journalist und Aphoristiker)
  • oft dasjenige, was dem Menschen ein Armutszeugnis ausstellt. (Gerhard Uhlenbruck, geb. 1929, deutscher Immunbiologe und Aphoristiker)
  • nichts, was verteufelt werden darf, meinte der Teufel. (Walter Ludin, geb. 1945, Schweizer Theologe, Journalist, Redakteur und Buchautor)
  • ein Fehler, den man gern selbst hätte. (Ernst Ferstl, geb. 1955, österreichischer Lehrer, Dichter und Aphoristiker)
  • immer ein Anzeiger von Armut anderswo. (Andrea Mira Meneghin, geb. 1967, Schweizer Aphoristikerin)
  • ein Grund zum Schimpfen; und „die einzigen, die immer Recht haben, wenn sie auf den Reichtum schimpfen, sind die Armen.“ (Hans Magnus Enzensberger, geb. 1929, deutscher Schriftsteller und Publizist)