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Bücher für die Bildung Benutzerportal Weltbilder sind genau dann ideologisch, wenn sie normativ geschlossen sind, will sagen, wenn es in ihnen ein Innerhalb gibt, das perspektivistisch einseitig aufgewertet wird und ein Außerhalb, das mit selbem Engblick abgewertet wird. Das kann für wissenschaftliche Weltbilder genauso zutreffen wie für religiöse. Es gibt unterschiedliche, vielleicht unzählige Weisen der Beschreibung konsistender Weltbilder, die aber einander widersprechen können. Unter Toleranz verstehe ich deshalb nicht das indifferente Dulden eines anderen Denksystems, sondern dass mein eigenes Denken immer unter dem Aspekt stattfindet, dass ich nicht grundsätzlich darüber entscheiden kann, dass meine Weltinterpretation, also meine "Wahrheit" die bessere oder richtigere ist. Ferner möchte ich einem Partikularismus das Wort reden, der der konkreten Situation in einem intersubjektiv ausbalancierten jeweiligen Maximalkontext den Vorzug gibt, und dieser immer nur als ein von mir beschriebener Ausschnitt eines hochkomplexen, mit dem menschlichen Erkenntnisvermögen prinzipiell nicht beizukommenden Weltganzen zu verstehen ist. (Norbert Schultheis) |
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