Die Logik dieses Rätsels entstammt dem Genius des meisterhaften Rätselerfinders Raymond Smullyan, der sehr viele und zum Teil recht populäre Rätsel dieser Art verfasst hat. Hier wird eine erweiterte Neuformulierung seines Rätsels „Der interessanteste von allen Fällen“ dargeboten. Der Originaltext des Rätsels findet sich in seinem Buch „Alice in Puzzle-Land“ von 1982.
Von drei Verdächtigen (Verdächtiger 1, Verdächtiger 2 und Verdächtiger 3), denen der Tatbestand des Rätselersinnens im besonders schweren Fall vorgeworfen wird, ist nur einer schuldig, und es ist die Aufgabe eines Kommissars, diesen zu ermitteln. Vor dem Verhör wurde der Kommissar darüber in Kenntnis gesetzt, dass einer der Verdächtigen immer die Wahrheit sagt, einer notorisch lügt und der dritte manchmal lügt und manchmal die Wahrheit sagt. Die Vorermittlungen haben ergeben, dass das Profil nur auf den Täter passt, der sowohl lügen als auch die Wahrheit sagen kann. Die Arbeit des Kommissars konzentriert sich somit auf die Feststellung des Täters mit diesem Profil.
Beim Verhör stellt der Kommissar den Verdächtigen nun Fragen, die sie nur mit Ja oder Nein beantworten sollen. Zuerst fragt er den Verdächtigen 1: „Bist du der Schuldige?“ Dieser antwortet ihm. Dann wendet der Kommissar sich dem Verdächtigen 2 zu und will von ihm wissen: „Stimmt das, was er gerade gesagt hat?“ Auch dieser antwortet prompt. Anstatt auch den Verdächtigen 3 zu befragen, zeigt er auf einen der drei Verdächtigen und sagt: „Du bist unschuldig und kannst gehen!“, woraufhin dieser freudig den Anweisungen Folge leistet. Anschließend fragt der Kommissar einen der verbleibenden Verdächtigen, ob der andere der Täter sei. Dieser antwortet ihm wieder mit Ja oder Nein, und dann ist dem Kommissar klar, wer die Tat begangen hat.
Ein Reporter, der dem Verhör beiwohnte und von der analytischen Meisterleistung des Kommissars sichtlich beeindruckt ist, aber seine einwandfreien Schlussfolgerungen nicht so ganz nachvollziehen konnte, schildert einem privaten Ermittler den Fall, lässt ihn aber über die Antworten der Verdächtigen in Unkenntnis. Dieser beschäftigt sich eine Weile mit dem Problem und kommt zum Schluss: „Mir fehlt noch ein Detail, um den Fall lösen zu können: Ich müsste wissen, ob auf alle drei Fragen, die der Kommissar im Verhör stellte, die gleiche Antwort gegeben wurde?“ Der Reporter informiert ihn darüber, kann aber nicht länger auf die Antwort des Ermittlers warten und weiß daher nicht, ob dieser überhaupt zu einem Ergebnis gekommen ist.
Der Reporter hat nämlich noch eine Verabredung mit einer ehemaligen Kommilitonin, die nun eine bekannte Rechtsanwältin ist und erzählt ihr den Fall beim gemeinsamen Dinner, verschweigt aber auch hier die Antworten der Verdächtigen. Diese möchte nun wissen, ob der Kommissar von den drei Fragen mehrheitlich Verneinungen erhalten hätte. Er beantwortet die Frage zwar direkt, die Rechtsanwältin widmet sich dann aber lieber persönlicheren Gesprächsthemen und grübelt erst erneut über den Fall, nachdem der Reporter sich schon längst auf den Heimweg gemacht hat. So erfährt er auch von ihr nicht, ob sie zu einem Resultat gekommen ist.
Am nächsten Morgen erscheint der private Ermittler bei der Rechtsanwältin, da dieser öfters für sie arbeitet. Dabei kommen sie auch auf den Fall des Reporters zu sprechen und stellen fest, dass sie beide zum selben Ergebnis gekommen sind. Zugegen ist auch der nun ehemalige Verdächtige, den der Kommissar als erstes freigelassen hatte. Nachdem er das Gespräch zwischen dem Ermittler und der Rechtsanwältin belauscht hat, posaunt er überall herum (wohl um der eigenen Unschuld mehr Beweiskraft zu liefern), dass diese beiden den Fall ebenfalls lösen konnten.
Welcher Verdächtige hat welches Profil? Präzisiere das Verhör aus Sicht des Reporters!